bretonische Flagge

geliebte Bretagne

geliebte Bretagne

Post aus USA

Ein Vorbild für die deutsche Post

Bretagnebild
Windsegler am Strand von Plovan

In einem Jahr, als Marion mit ihrem Papa die USA besuchte, setzte sich Jo in seinen weiß-blau lackierten Bus und fuhr mit einer gemeinsamen Freundin wieder in die Bretagne. Für eine USA Reise langte die Kohle einfach nicht. Ohne Urlaub sollte das Jahr aber auch nicht vergehen. Was lag also näher als die geliebte Bretagne anzusteuern und ganz vorne weg natürlich die alte Liebe Plovan. Dass Plovan für Jo (also mich) einen unverwechselbaren Reiz genießt, ist auf den anderen Seiten schon deutlich geworden. Landschaft und Leute sind für mich in der gesamten Bretagne etwas Besonderes. In Plovan war damals alles noch "besonders" besonders. Das mag einfach mit den guten Erinnerungen über all die Jahre zusammenhängen. Mein Freund Helmut hatte damals bei der Ankunft in Plovan einen gänzlich anderen Eindruck.

Helmuts Meinung hin oder her, egal!

Dass alles an der Bretagne auch heute noch etwas Besonders ist bleibt unbestritten. Einiges hat sich von den paradiesischen Zuständen allerdings geändert. Die Freiheiten für die Camper und Wohnmobilisten sind nicht mehr so unbegrentz wie vor 15 Jahren. Jedenfalls kann ich mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo abends die Gendarmerie freundlich fragte wie lange man gedenke an diesem nicht ganz legalen Platz zu verweilen, und höflich darauf hinwies, dass nur eine Übernachtung keinerlei Problem sei.

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Etang vor dem Wall zum Ufer

Aus dieser Zeit stammt also auch die Geschichte mit der französichen bzw. bretonischen Post, von der sich die Deutsche Post jederzeit eine Schnitte abschneiden könnte. Das Paradies - in diesem Falle Plovan - zeigte sich wie gewohnt als sonniger, einfacher und liebenswerter Campingplatz mit Strandwacht tagsüber und den nötigsten Dingen des Lebens.

So saßen Jo und Silvia morgens auf einer Decke beim Früstück, als ein Mann der Strandwacht auf uns zu kam und mich mit Fragezeichen in der Stimme ansprach: "Monsieur Auth?" Woher um Himmels Willen kannte der Typ meinen Namen? Ganz einfach, er stand auf einem Brief der an mich adressiert war. Ich bekam den Mund kaum zu. Er reichte mir einen Luftpost Brief der komplett auf dem Couvert vollgeschrieben war. Ein Brief von Marion aus USA.

Sinngemäß auf deutsch: Zwischen dem soundsovielten und soundsovielten August kommt Herr Auth mit einem blau-weißen VW Bus auf den Campingplatz in Plovan. Bitte den Brief dann abgeben. Vielen Dank. Adressiert war das Luft-Post-Adress-Monstrum an Plovan, Rue Vein in der Bretagne, Frankreich; Poste de Secours am Campingplatz.

Da hatte das Briefchen also den Weg über den großen Teich nach Fronkraisch bis in die Bretagne auf's Postamt nach Plovan gefunden. Von dort hatte man ihn der Strandwacht mitgegeben, um ihn einem ominösen Besucher aus Allemagne irgendwann im August zu übergeben, von dem man wußte, dass er einen blau-weißen VW Bus fährt. Doll!

Man stelle sich das ganze in Deutschland vor.